Der Französische Krieg (1673-1697)


1673 brach der Krieg mit Frankreich aus, im August drangen französische Truppen unter General Turenne in Franken ein und verwüsteten unterwegs zahlreiche Ortschaften. Vom 9. bis 11. September lagen 40 000 Franzosen bei Röttingen, ob sie auf ihrem Weg nach Ochsenfurt auch durch Eßfeld zogen und wie z. B. in Gaukönigshofen Gebäude in Brand steckten und plünderten, ist nicht bekannt(1). Überhaupt ist wegen fehlender Gemeindeunterlagen nur wenig über die Zustände im Dorf zu erfahren. Pfarrer Amrhein, auf dessen Aufzeichnungen ich mich im weiteren hauptsächlich stützen werde, bezieht sich in seinem Buch vor allem auf Eintragungen in den Pfarrmatrikeln sowie auf vereinzelte Gemeinderechnungen, die aber seit der Eingemeindung Eßfelds verschwunden sind(2).

Auch dieser Krieg brachte wieder Einquartierungen mit sich. Im Winter 1679/80 hatte die Kompanie des Grafen v. Hohenlohe ihr Winterquartier in Eßfeld, im Sommer 1680 lag die von Thüngensche Stadtkompanie im Quartier. 1682 mußten 54 fl. 3 Pfd. 10 Pfg. an Soldatenverpflegungsgeldern, außerdem an Kriegskontribution, eine Art Kriegssteuer, die die Gemeinde jährlich zahlen mußte, 784 fl. 4 Pfd. 14 Pfg. gezahlt werden. Im Winter 1681/82 war die Heusingersche Kompanie im Quartier, außerdem 30 Soldaten der Geismarschen Kompanie. Den Bauern wurden damals 30 Pferde beschlagnahmt.

1688 bis 1690 lagen sächsische Soldaten in Eßfeld. 1692 waren Dragoner des Hauptmanns von Aufsees hier, im Februar Soldaten des sächsischen Dragonerregiments. 1694 war die Kompanie des Hauptmanns Dasthen einquartiert, in den Wintern 1695 bis 1698 schließlich Soldaten des Oberwachtmeisters Schell.

Neben der Versorgung der einquartierten Soldaten waren die Bauern auch dazu verpflichtet, Transporte für die Armee zu erledigen. 1692 mußten die Bauern Adam Fries und Georg Barthel eine Fuhr nach Nürnberg verrichten, 1694 mußten Eßfelder Bauern Mehl nach Heilbronn fahren. Als Verbündeter des Kaisers mußte der Fürstbischof selbst Truppen ausrüsten.

Die Gemeinden waren verpflichtet, dazu Soldaten zu stellen. Während des Französischen Krieges stellte Eßfeld nur wenige Soldaten, 1682 1, 1697 2. Ausrüstung an Montur und Waffen lieferte die Gemeinde. Ihr Dienst bestand im Wachdienst in Würzburg, die Gemeinde mußte dabei für ihre Zehrung aufkommen. Der Krieg endete 1697 mit dem Frieden von Ryswick, doch der Friede dauerte nur vier Jahre.

 


1) nach: 1250 Jahre Gaukönigshofen, S.90
(2) AMRHEIN, A.: Geschichte des Pfarrdorfes Eßfeld, S. 108ff.