In den vergangenen Jahrhunderten brachten Kriege immer wieder Not und Leid über die Bevölkerung. Die erste kriegerische Aktion, an der nach urkundlichen Belegen Eßfelder Bürger beteiligt waren, war die Fehde mit Peter von Randersacker 1480 (1). Diese fällt in die unruhige Zeit des ausgehenden Mittelalters, als der raublustige fränkische Adel und die streitbaren Würzburger Fürstbischöfe ständig kriegerische Auseinandersetzungen auf dem Rücken der Bürger austrugen.
Über die Fehde mit Peter von Randersacker sind nur sehr wenige urkundliche Belege erhalten, die noch dazu von Paul Beusch und Dr. Amrhein unterschiedlich ausgelegt wurden. Während Beusch davon spricht, daß es bei dieser Fehde um die Dorfherrschaft ging, die Peter von Randersacker und sein Verbündeter Klaus Zobel dem Ritter Balthasar Zindel streitig machen wollten(2), wurde der Streit nach Dr. Amrhein durch einen Gemeindeweg über eine Wiese des Peter von Randersacker ausgelöst. Peter von Randersacker wollte die Nutzung des Weges über seine Wiese mit Gewalt verhindern, ebenso hielt die Gemeinde mit Gewalt dagegen.
Dabei kam es zu Kampfhandlungen, bei denen Eßfelder auf der Flucht verfolgt, gefangen genommen und einige Jahre im Gefängnis gehalten wurden. Die Streitigkeiten zogen sich über mehrere Jahre hin, bis sie schließlich durch den Erzbischof 1486 geschlichtet wurden. Dieser verfügte, daß alle Gefangenen freigelassen, alle Schäden, Atzung, Brandschaden, Schatzung gegenseitig aufgehoben werden sollten(3).
Peter von Randersacker machte im folgenden Jahr erneut seinen Anspruch auf Entschädigung wegen der Beschädigung seiner Wiese geltend, was zu einem abschließenden Urteil durch den Erzbischof führte, bei dem die Gemeinde Eßfeld zur Zahlung einer Entschädigung verurteilt wurde. Mit dieser in der Martinsburg zu Mainz gefällten Entscheidung waren beide Parteien einverstanden, die Höhe der Entschädigung ist nicht aufgeführt(4).