Im folgenden sind die bis heute bekannt gewordenen Pfarrer von Eßfeld aufgeführt.
Pfarrer Amrhein konnte eine fast lückenlose Reihenfolge von 1525 an angeben(1)
jedoch sind ihm dabei einige Fehler unterlaufen. Außerdem geben andere Quellen die Namen
weiterer Pfarrer aus der Zeit vor 1525.
Die ersten von Pfr. Amrhein namentlich überlieferten Pfarrer von Eßfeld Paul Mangold
und Nikolaus Bauer gehören nicht zu Eßfeld im Gau, sondern zur Pfarrei Eichfeld bei
Volkach.
- Erster bekannter Pfarrer war Richalmus, der 1288 als "pleban de Eisvelt"
genannt wird.
- Vikar Albrecht Fuchs war 1375 Pfarrer in Eßfeld(2).
- Konrad Weygandt wird am 21.05.1475 genannt.
Auch bei den nachfolgenden Priestern muss die Liste von Pfr. Amrhein ergänzt werden,
zudem lässt sich die Reihe bis 1509 zurückverfolgen. Nach der Auswertung zweier Texte
ergibt sich folgende korrigierte Aufzählung(3)(4):
- Johannes Zollner, resigniert 1509
- Thomas Knock, investiert 9. Juli 1509, gest. 1520
- Michael Ernst, inv. 6. März 1520, resig. August 1520
- Johannes Ruperti, inv. 16. August 1520, resig. 1527
- Johannes Durß, inv. 23. Februar 1527
- Johannes Pinder, 1529 (5)
- Nikolaus Wunderer, inv. 28. März 1532
- Petrus Hintenhernach, inv. 12. März 1537
- Georg Buttner von Goßmannsdorf, um 15431553 urkundlich 1550, 1553 (auch Pfarrer
von Darstadt)
In den folgenden Jahren wurde Eßfeld vom Ingolstädter Pfarrer mitversehen.
Die Wirren der Reformation hinterließen auch in der Pfarrgemeinde Eßfeld ihre Spuren.
Es war anscheinend längere Zeit nicht möglich, einen Pfarrer für Eßfeld einzustellen,
auch die Vertretungen waren nicht immer geregelt.
- Balthasar Ruprecht 1553/1553 Vizepleban (= Verweser), 1555 Pfarrer (bis 1556)(5)
- August Müller (Pfarrer von Ingolstadt) 1558
- Bartholomäus Sturmkorb (Ingolstadt) 1559 1565
- Valentin Fuchs (Ingolstadt) 1566
- Georg Seydeler von Erfurt 1577, 1578
- Kaspar Brückner 1579, 1580
- Michell Thobias 1583
- Johannes Huff (Wolkshausen) 1584, 1586
- Martin Mayr (Mühr, Myr) 1586, 1587
- Balthasar Handel 1587, 1591
- Johannes Horlacher 1592 bis 17. März 1593
- Johannes Huff (Wolkshausen) bis November 1593
- Balthasar Stoltz, präsentiert 4. Dezember 1593, gest. 1603
- Eucharius Schöller, 1603, er begann die Taufmatrikel
- Petrus Rippich, 1604, er begann die Heirats- und Sterbematrikel
- Markus Siler, 12. 4. 1605 22. 2. 1607
- Johannes Schüsseler, 22. 2. 1607 22. 12. 1607
- Johannes Reich, 22. 12. 1607 22. 2. 1610
- Johannes Conradi, 22. 2. 1610 24. 8. 1610
- Jakob Barthel (Bartholomäus), 27. 7. 1610 26. 10. 1622
- Nikolaus Scheuplein, 26. 10. 1622 22. 2. 1626
- Johannes Beck (Pfr.v. Ingolstadt), 27. 2. 1626 1628
- Kaspar Reichard, 1. 4. 1628 1637
- Jodokus Hauck, 29. 7. 1637 1652
- Magister Johannes Klemm, 26. 2. 1652 1655
- Johannes Balbach, 17. 3. 1655 1660
- Daniel Wahler, 25. 4. 1660 September 1673
- Johann Philipp Reuß, 13. 10. 1673 1704
- Petrus Halbig, 1705 25. 5. 1721, in der Kirche begraben.
- Johann Kaspar Molitor, 1721 14. 6. 1735
- Lothar Eberhard Becker, 1735 April 1742
- Georg Richard Oehninger, 1742 11. 3. 1750, in der Kirche begraben.
- Johann Daniel Petri, 20. 3. 1750 1755
- Johannes Baptist Bauer, 1755 14. 3. 1756
- Georg Adam Quell, 29. 3. 1756 1776, da er in den letzten Jahren erkrankt war und
an "Gehirnerweichung" litt, wurde die Stelle von 1770 bis 1776 von
verschiedenen Patern versehen. Er wurde in der Kirche begraben.
- Hieronymus Kirsten, 8. 5. 1776 1784
- Karl Werner, 18. 1. 1784 1790
- Andreas Friedrich, 24. 9. 1790 1795
- Johann Konrad Friedrich, 18. 4. 1795 14. 5. 1796
- Franz Martin Klett, 1. 6. 1796 1808
- Philipp Feder, März 1809 22. 3. 1836
- Johann Baptist Lochner, 26. 6. 1836 1849
- Andreas Zoll, Februar 1850 2. 1. 1859
Grabstein von Pfarrer Zoll
- Heinrich Lamminger, 23.10. 1859 31. 3. 1864
Grabstein von Pfarrer Lamminger
- Franz Michael Wolf, 27. 10. 1864 1878
- Simon Otto Bauer, 29. 9. 1878 12. 2. 1890
Sterbebild von Pfarrer Bauer
- Georg Mark, 21. 6. 1890 September 1895
Pfarrer Mark
- Franz Zorn, 01.03.1896 1900, unter ihm wurde 1898 die heutige Pfarrkirche erbaut.
Durch die körperlichen und geistigen Strapazen des Kirchenbaus wurde seine Gesundheit so
zermürbt, dass er sein Amt nicht mehr ausüben konnte. Besonders belastend waren für ihn
die Anfeindungen einiger Ortsbürger wegen seines angeblich eigenmächtigen Handelns beim
Kirchenbau und der so entstandenen hohen Kosten. Er zog nach Würzburg, wo er am 30.
Oktober 1910 verstarb. Die Verwesung der Pfarrei übernahm der Priester Karl Hofmann, der
ihm bereits als Kooperator zur Seite gestanden war.
Pfarrer Zorn
- Pfarrer Zorns Nachfolger wurde Joseph Ülein, der die Pfarrei vom 28.04.1901
28.12.1903 versah. Nach seinem Tod wurde er am 31.12.1903 in Miltenberg begraben.
- Nach ihm wurde August Amrhein Pfarrer von Eßfeld, er hatte diese Stelle vom 27.04.1904
01.04.1932 inne, in seinen letzten Lebensjahren lebte er im Zobelschloss in
Giebelstadt. Er starb am 28.04.1932. Pfarrer Amrhein war ein sehr gelehrter Mann, er war
Doktor der Theologie und Philosophie, beider Rechte und der Staatswissenschaften. Er
verfasste über hundert wissenschaftliche Arbeiten. 1929 schrieb er die "Geschichte
des Pfarrdorfes Eßfeld", eine wichtige Quelle zur Dorfgeschichte. Die
Kirchgasse trägt heute seinen Namen.
Pfarrer Amrhein
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50. Priesterjubiläum Pfarrer Amrheins
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- Nachfolger Pfarrer Amrheins wurde Dr. Karl Erbacher, der die Pfarrei vom 08.06.1932 bis
30.09.1941 versah. Am 03.03.1951 starb er in Römershag und wurde in Weilbach bestattet.
Pfarrer Erbacher
- Am 19.10.1941 wurde Johannes König als neuer Pfarrer von Eßfeld feierlich eingeführt.
Unter ihm wurden 1950 die neuen Glocken eingeweiht, außerdem die Kirche innen renoviert.
Er versah die Pfarrei bis 1959. Von 1960 bis 1963 war er Pfarrer in Waldsachsen, am
01.12.1967 starb er in Würzburg. Bestattet wurde er in Großheubach.
Pfarrer König
- Pfarrer Königs Nachfolger wurde Dr. Ernst Röder, der am 30.01.1960 eingeführt wurde.
Er verstarb bereits am 31.07.1961.
Begrüßung Pfarrer Röders durch Richard Raps
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Sterbebild von Pfarrer Röder
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- Ihm folgte Carl Wagner nach, der die Pfarrei Eßfeld vom 11.09.1961 bis 20.02.1965
führte.
Pfarrer Wagner
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Sterbebild von Pfarrer Wagner
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- Nach Pfarrer Wagners überraschendem Tod wurde Dr. Anton Kehl, der am 02. Mai 1965
feierlich Einzug feierte, sein Nachfolger. Unter Pfarrer Kehl wurde der neue Kindergarten
erbaut sowie eine Kirchenheizung eingerichtet, dennoch stieß er durch seine Sturheit und
fixen Ideen immer öfter auf Widerstand in der Kirchengemeinde, was schließlich dazu
führte, dass er im September 1969 um seine Pensionierung bat. Diesem Wunsch wurde sofort
entsprochen, sein Rücknahmeansuchen wurde nicht mehr berücksichtigt. Nach seinem Tod am
13.05.1989 wurde er in Eßfeld beerdigt.
Pfarrer Kehl bei einer Visitation durch Bischof Stangl
- Sein Nachfolger Alfons Deppisch wurde am 21. Dezember 1969, dem 4. Adventssonntag,
eingeführt. Er machte sich besonders um die Renovation von Kirche und Turm verdient. Von
1987 bis Februar 1993 war er auch Pfarrer von Darstadt. Im April 1997 ging er in den
Ruhestand. Die Pfarrei Eßfeld untersteht seit dem 1. Mai 1997 dem Pfarrer von
Giebelstadt. Am 11.11.1997 starb Pfarrer Deppisch in Würzburg, am 15.11.1997 wurde er in
Eßfeld beigesetzt.
Pfarrer Deppisch bei seinem 70. Geburtstag;
rechts Georg Lesch
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Sterbebild von Pfarrer Deppisch
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- Seit dieser Zeit wirkt Pater Ansgar Wucherpfennig als Mitarbeitender Priester in
Eßfeld.
- (1) AMRHEIN, A.: Geschichte des Pfarrdorfes Eßfeld, S. 136ff.
- (2) GERMANIA SACRA
- (3) Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstift Würzburg, Bd. 36,
S. 304ff.
- (4) Archiv des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, Bd. 68, S.
558ff.
- (5) Würzburger Diözesangeschichtsblätter, Bd. 59, S. 31ff.